Disney Hercules das Musical

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Mit:

Im Stage Theater Neue Flora (Hamburg) bis zum 22. dezember 2024.

« Vor langer, langer Zeit, im antiken Griechenland, gab es eine goldene Ära mächtiger Götter Meint er das Ernst? Jetzt sind wir dran… » oder « Es war einmal… ». So oder so ähnlich wie der Animationsfilm der Disney-Studios beginnt Disneys Hercules das Musical, das in Hamburg seine Weltpremiere feierte. Mit dieser Einleitung wird uns versichert, dass wir uns auf eine Geschichte zubewegen, die dem entspricht, was 1997 auf unseren Bildschirmen zu sehen war.

Es wurden jedoch einige Änderungen vorgenommen, die über das bloße Kopieren und Einfügen hinausgehen. Das macht auch den Reiz jeder Bühnenadaption von Filmen durch Disney Theatrical Productions aus, die hier mit dem lokalen Produktionsriesen Stage Entertainement Germany zusammenarbeiten. Wie zum Beispiel beim Disney-Musical Aladdin (das deutsche Kreativteam und die Besetzung kamen größtenteils aus dieser Show) wird Hercules mit vielen neuen Titeln angereichert, die in der gleichen musikalischen Richtung wie die bestehenden Titel liegen, nämlich mit jazzig inspiriertem Gospelgesang.

Die bereits bekannten Titel profitieren von glänzenden Orchestrierungen (Johnny GALEANDROS « Bleibt nur eine Hoffnung » am Abend unserer Einladung), die der Erzählung ein hohes Tempo verleihen und dem Ensemble die Gelegenheit zu dynamischen Choreographien geben.

Was die Ausstattung betrifft, so handelt es sich um etwas sehr Glänzendes im wörtlichen und übertragenen Sinne. Gold dominiert die meiste Zeit bis hin zur Wahl der Beleuchtung. Wenn man sich mit Hades in der Unterwelt befindet, ist die Atmosphäre natürlich weniger golden, viel düsterer, aber nicht weniger gelungen.

Zu diesem Bühnenbild, in dem dank eines Spiels mit Schienen aller Art und Drehscheiben zahlreiche Bewegungen möglich sind, kommen zahlreiche Effekte hinzu, die uns immer wieder ins Staunen versetzen. Ohne zu viel zu erklären oder zu verraten, um die Überraschung aufrechtzuerhalten, lieben wir die Darstellung auf den Fäden des Lebens. Und wenn Sie denken, dass es unmöglich ist, die Statue von Zeus zum Leben zu erwecken, wie es im Zeichentrickfilm der Fall ist, auf der Bühne, werden Sie nicht enttäuscht. Nein, Sie werden kein Mapping für diese Szene bekommen, sondern etwas viel Unerwarteteres, das Sie und das Publikum überraschen wird. Übrigens gibt es nicht nur eine, sondern gleich zwei Statuen, denn Hera ist im Musical nicht nur eine anekdotische Figur. Sie wird mit ihrem Ehemann Zeus gleichgestellt.

Um beim visuellen Aspekt zu bleiben: Die Show schwankt zwischen Marionette und Schwarzlichttheater, ohne völlig das eine oder das andere zu sein. Es ist eine Hybridisierung der beiden Techniken, bei der das Schwarzlichtverfahren zwar präsent ist, aber den Animator der Marionette nicht verdeckt. Ein beleuchtetes Schwarz! Eine Entscheidung, die es uns ermöglicht, die Bewegung des Künstlers und seine mechanische Verlängerung zu würdigen. Wenn Ihnen die anderen Disney-Musicals gefallen haben, werden Sie sich freuen, unter den neuen Effekten auch solche wiederzufinden, die Sie anderswo gesehen haben, wie das Augenzwinkern, mit dem Elsa in Die Eiskonïgin das Musical ihr Kleid wechselt. In Disneys Hercules das Musical wurde die Ästhetik mit viel Liebe verfeinert. Selbst die Leinwand im Hintergrund der Bühne scheint keine Leinwand zu sein. Sie verschmilzt mit dem Bühnenbild, weil die Bildqualität und die Tiefe so überzeugend sind.

Die Kostüme sind voller Details und schwanken zwischen antiken Statuen mit bekannten Drapierungen und zeitgenössischen Jogginganzügen, ohne zu schockieren. Die Übernahme der antiken griechischen Architektur ist allgegenwärtig, von der Bühne bis zu den Bügeln, alles ist dabei, die Kulissen, die Requisiten und sogar die Besetzung.

Einige Charaktere wurden ausgetauscht oder ersetzt, um das Werk weniger « toon » zu machen. Auch dies wurde mit Bedacht gemacht und wird die Fans der ersten Stunde nicht schockieren. Jede Neuerung, egal welcher Art, wird gut eingeführt. Einige Themen sind sehr aktuell, wie z. B. das Thema Mobbing in der Schule, das zwischen Karl und Heinz angesprochen wird – wir überlassen es Ihnen, die beiden urkomischen Typen zu entdecken.

Der Darsteller der Hauptrolle genießt eine phänomenale Präsenz durch sein Lächeln, aber auch durch die Aneinanderreihung von Performances, die er beherrscht. Nur ein Lächeln, Frauen (und Herren) hecheln: ooh und aah! Ganz Griechenland bewundert seinen Bizeps, aber nicht nur das ist bewundernswert.

Wir werden von den tiefen Tönen von Mae Ann JOROLAN gefangen genommen, die in der Rolle der menschlichen Megara so außergewöhnlich wie eine griechische Göttin ist. Einige neue Charaktere faszinieren uns auch in ästhetischer und technischer Hinsicht. Dies ist bei Medusa oder dem Minotaurus der Fall. Aber unser großer Favorit sind zweifellos die fünf Musen mit ihrem unbestreitbaren Gesangstalent.

Wagen Sie es, Hamburg, die deutsche Hauptstadt des Musicals, zu besuchen, um Disneys Hercules das Musical. Und nutzen Sie Ihren Ausflug nach Hamburg, um sich die vielen anderen Produktionen anzusehen, die dort aufgeführt werden (Die Eiskonïgin, Der König der Löwen, Tanz der Vampire und demnächst &Juliet oder MJ Das Musical).

« Von dem Tage an war Hercules nicht mehr zu bremsen. Sagen wir es so, der Typ war cool. »

Die Geschichte

Es begann als Streit unter Brüdern

Goldjunge Zeus darf den Olymp regieren, Hades nur die Unterwelt. Eine leidige Aufgabe. Voller Zorn über diese Ungerechtigkeit rächt er sich – und findet mit Zeus‘ Sohn Hercules sein perfektes Opfer…

Durch eine ausgeklügelte List von seinem Onkel Hades landet Hercules sodann auf der Erde – und zwar als Mensch.

Noch immer mit gottähnlichen Kräften ausgestattet, sucht er mithilfe seines Trainers Phil nach seinem Platz in der Welt und stellt sich den gewaltigen Herausforderungen, die Hades für ihn bereithält, um ein wahrer Held zu werden und in den Olymp zurückzukehren.

Ein Abenteuer jagt das nächste, während Hercules Ruhm und Ehre in der Gesellschaft erlangt. Dabei begegnet er Meg, einer Sterblichen mit ganz eigenen Stärken, die sein Schicksal maßgeblich verändern wird.

 

Foto : Johann Personn

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